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Themen 2023

Der Verband für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik veranstaltet vom 31.07.2023 - 04.08.2023 in Marburg den XXXVII. Kongress für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik mit dem Thema

Leben. Bildung. Partizipation.

individuell - spezifisch - flexibel

und lädt alle VBS-Mitglieder, blinde und sehbehinderte Menschen und darüber hinaus Interessierte aus dem Feld der Bildung, Erziehung und Rehabilitation bei Blindheit und Sehbehinderung dazu ein, diesen Kongress als Plattform zur weiteren Entwicklung von Lern- und Lebenswelten mit der Zielorientierung Teilhabe und Inklusion zu nutzen.

Der Kongress soll, der Tradition folgend, Gelegenheit zu wissenschaftlicher Diskussion, fachlichem Diskurs, zum Sammeln neuer Erkenntnisse und Erfahrungen und zu persönlichem Austausch im nationalen und internationalen Rahmen bieten.

Mit dem Thema „Leben. Bildung. Partizipation: individuell – spezifisch – flexibel“ sollen die in den zurückliegenden Kongressen aufgezeigten Perspektiven einer sich permanent weiterentwickelnden Blinden- und Sehbehindertenpädagogik aufgegriffen und fortgeführt werden. Der Dreiklang „Leben, Bildung, Partizipation“ soll auf die Zusammenhänge gesellschaftlicher Teilhabe in allen Lebensphasen anspielen, wobei bewusst auf die Rolle der Blinden- und Sehbehindertenpädagogik bei der konkreten Umsetzung fokussiert wird. Die Gestaltung inklusiver Lern- und Lebenswelten erfordert Expertise, die individuelle, spezifische und flexible Entwicklungswege aufzeigt. Der Kongress möchte diese Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten theorie- und anwendungsbezogen abbilden und einen Beitrag zur Erweiterung von Handlungsoptionen leisten.

Der Kongressausschuss hat sich für eine flexible Grundstruktur entschieden, die vier fortlaufende Themenbänder vorsieht, so dass über mehrere Kongresstage hinweg Themenschwerpunkte kontinuierlich verfolgt oder bewusst gewechselt werden können. Inklusion stellt kein eigenes, separates Themenband dar, sondern ist in allen Themenbändern enthalten und mitgedacht. Dasselbe gilt für den Themenbereich übergreifenden Aspekt der komplexen Beeinträchtigung.
Eine Teilnahme am Kongress ist wieder Montag bis Freitag (31.07. bis 04.08.2023), Montag bis Mittwoch (31.07. bis 02.08.2023), Mittwoch bis Freitag (02.08. bis 04.08.2023) oder tageweise möglich.

Die Themenbänder fassen Präsentationen und Erfahrungen zu folgenden Inhaltsbereichen zusammen:

Die Themenbänder des Fachprogramms 2023

1. Digitalisierung

Die Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung haben insbesondere durch die Corona-Krise in mehreren Lebensbereichen neuen Schub erhalten. Videokonferenzsysteme, Bildungsplattformen und Cloudlösungen wurden in bunter Vielfalt eingeführt, wobei Herausforderungen in Hinsicht auf Datenschutz, Bedienbarkeit oder Auslastungskapazität sichtbar wurden. Dabei war und ist zu beobachten, dass digitale Medien im Kontext von Blindheit und Sehbeeinträchtigung einerseits vielfältige Teilhabechancen ermöglichen, andererseits aber auch neue Barrieren trotz des Einsatzes von Hilfsmitteln entstehen lassen können. Im Sinne eines Abbaus von Teilhabebarrieren sind in Bezug auf „Infrastruktur“ (z.B. Bildungsplattformen) und digitale Formate (z.B. digitales Schulbuch) das Prinzip des „Universal Designs“ und die Kriterien zu Barrierefreiheit konsequent einzuhalten. Darüber hinaus müssen gleichermaßen die Fachdidaktiken in den Blick genommen werden, um gemeinsam an sinnvollen und zugänglichen Lösungen zu arbeiten. Eng damit verbunden ist die Förderung des emanzipierten Umgangs mit digitalen Technologien, damit Abhängigkeiten vermieden und Gefährdung vorgebeugt wird.

2. Professionalisierung / Qualifizierung / Interdisziplinarität

Die auf umfassende Teilhabe und gesellschaftliche Inklusion ausgerichtete Gestaltung von Lern- und Lebenswelten setzt eine spezifische Professionalisierung der hier handelnden Personen voraus. In allen pädagogischen Handlungsfeldern muss sichergestellt werden, dass geeignete Maßnahmen ergriffen werden können, um notwendige Qualitätsstandards zu erkennen, vorhandene zu sichern oder diese an neue Herausforderungen anzupassen und weiterzuentwickeln. Die Professionalisierungsmaßnahmen betreffen alle Berufsgruppen der Pädagogik, Psychologie, Medizin und Rehabilitation und insbesondere auch alle Formen der Kooperation der verschiedenen Disziplinen untereinander bzw. mit unterstützenden Diensten wie Assistenzkräften.

3. Bildung

In der zweiten Umsetzungsdekade der UN-Behindertenrechtskonvention stellt sich die Frage, wie sich der geforderte Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung aktuell darstellt. In ihre Beantwortung sind die Erkenntnisse aus der Zeit der Pandemie einzubeziehen. Welche inklusiven Entwicklungen werden verfolgt und wie werden sie umgesetzt? Wie sehen Lösungswege aktueller Herausforderungen beispielsweise in der Frühförderung oder im Schulbereich aus? Der Fokus sollte hierbei sowohl auf notwendige strukturelle Entwicklungen als auch auf konkret-didaktische Lösungsansätze gelegt werden.

4. Wohnen, Arbeit, Freizeit

Inklusive Lern- und Lebenswelten beschränken sich nicht auf den Bereich der Bildung. Inklusion erscheint als umfassende gesellschaftliche Aufgabe, die eben nicht mit dem Verlassen der Schule endet. Welche Konzepte verfolgt die Blinden- und Sehbehindertenpädagogik, um umfassende gesellschaftliche Teilhabe in den Bereichen Wohnen, Arbeit und Freizeit zu ermöglichen? Institutionelle Entwicklungen, rechtliche Rahmenbedingungen und deren Umsetzung, aber auch Rehabilitationsmaßnahmen auf unterschiedlichen Ebenen können Gelingensfaktoren für erfolgreiche Teilhabe sein.

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