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Vorträge am Donnerstag

Die Vortragsdauer beträgt jeweils 40 Minuten inkl. Zeit zum Austausch

11:00 bis 11:40 Uhr


Berufliche Teilhabe im Wandel. Ergebnisse des Projekts agnes@workjekt agnes@work

CSS 208 // Themenband Digitalisierung

  • Herbert Rüb, Projekt agnes@work - Agiles Netzwerk für sehbeeinträchtigte Berufstätige, Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf e.V. (DVBS)

Digitalisierung, Flexibilisierung und agile Arbeit verändern die Arbeitswelt rasant. Vor diesem Hintergrund wird anhand der Ergebnisse des Projekts agnes@work dargestellt, welche Anforderungen auf Beschäftigte mit Seheinschränkungen und die Unterstützungsstrukturen zukommen und welche Unterstützungsleistungen hilfreich sein können.    


Lehrkräfte in der Inklusion - Sind sehbeeinträchtigte Lehrer*innen eine Chance?

CSS 204 // Themenband Bildung

  • Werner Wörder, Sabrina Schmitz, Fachgruppe Erziehung und Wissenschaft, Deutscher Verband der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf e. V. (DVBS)

Mitglieder der Fachgruppe Erziehung und Wissenschaft des DVBS berichten über ihre Erfahrungen und reflektieren ihren beruflichen Alltag im Jahr 2023 an Förder- und Regelschulen.Wir sind überzeugt: Für Schulen sind blinde und sehbehinderte Lehrkräfte eine Bereicherung – nicht nur im Kollegium!


Qualitätskonzept für die berufliche Orientierung von Schülerinnen und Schülern mit Sehbehinderung oder Blindheit in Baden-Württemberg

Bielschowsky-Konferenzraum // Themenband Professionalisierung / Qualifizierung / Interdisziplinarität

  • Henning Müller, Tilly-Lahnstein-Schule Stuttgart, Stiftung Nikolauspflege
  • Johannes Schineller, Schloss-Schule Ilvesheim

Die Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren mit dem Förderschwerpunkt Sehen (SBBZ Sehen) in Baden-Württemberg haben gemeinsam und unter Einbezug der Sonderpädagogischen Dienste (SOPÄDIE) ein Qualitätskonzept zur beruflichen Orientierung für blinde und sehbehinderte Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg erarbeitet. Koordiniert wurde der Prozess von der Schulverwaltung.


Neue digitale Herstellungstechniken und Darstellungsprinzipien bei der Gestaltung von taktilen Kinderbüchern: Möglichkeiten und Grenzen

CSS 212 // Themenband Bildung

  • Eva Cambeiro Andrade, Reiner Delgado, Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)

Können digitale Herstellungsverfahren die manuelle Produktion von tastbaren Büchern vollständig ersetzen? Auf der Grundlage der Tastkinderbücher des DBSV wird anhand von Beispielen gezeigt und mit den Teilnehmenden diskutiert, wie Technologien wie 3D-Druck, Reliefdruck oder Laserschneiden die Gestaltung von interaktiven Tastmedien erleichtern können und wo sie an Grenzen stoßen.


Orientierungen und Praktiken der Partizipation auf YouTube von Menschen mit Seheinschränkungen: Chancen, Herausforderungen, Barrieren und Risiken soziomedialer Teilhabe

CSS 213 // Themenband Wohnen, Arbeit, Freizeit

  • Dr. Alexander Geimer, Institut für Rehabilitationswissenschaften, Pädagogik bei Beeinträchtigungen des Sehens, Humboldt-Universität Berlin

Mit der Veralltäglichung Sozialer Medien werden Hoffnungen sowie Befürchtungen bezüglich neuer Möglichkeiten der Partizipation verbunden, die auch für Menschen mit Seheinschränkungen relevant sein können; jedoch bislang kaum untersucht sind. Der Beitrag versucht am Beispiel von YouTube-Videos einen Einblick in Praktiken und Orientierungen soziomedialer Teilhabe von blinden/sehbehinderten Nutzer_innen zu geben.


Projekt Sehen und Hören Bayern: Studie zur Prävalenz von Hör-, Seh- und Hörsehbeeinträchtigungen bei Erwachsenen mit komplexer Behinderung

Sporthalle // Themenband Wohnen, Arbeit, Freizeit

  • Tabea Sadowski, Blindeninstitutsstiftung Würzburg
  • Marie-Luise Schütt, Universität Hamburg

Das Projekt SuHB nimmt sich der Gruppe der Menschen mit komplexer Behinderung und zusätzlicher Sinnesbeeinträchtigung an. Im Teilprojekt I wird die Prävalenz von Personen mit Seh- und/oder Hörbeeinträchtigung in Bayern untersucht. Wie viele Erwachsene mit komplexer Behinderung zeigen Auffälligkeiten beim Sehen und Hören? Es werden Ausgangslage, methodisches Vorgehen und erste Erkenntnisse präsentiert.


Schlafstörungen bei blinden und sehbehinderten Menschen: Ursachen, Auswirkungen, Behandlungsmöglichkeiten

CSS 210 // Themenband Wohnen, Arbeit, Freizeit

  • Werner Cassel, Schlafmedizinisches Zentrum, Universitätsklinikum Gießen-Marburg

Mehr als 50 % der sehbehinderten Menschen leiden an Schlafstörungen und beeinträchtigter Wachheit, da durch fehlende Lichtwahrnehmung die Innere Uhr nicht auf den 24-Stunden Tag synchronisiert wird. Daraus folgen medizinische und psychosoziale Probleme (Depressionen). Die fehlende Hell-Dunkel-Synchronisation kann inzwischen ersetzt und Schlaf und Lebensqualität somit oft dramatisch verbessert werden.


12:00 bis 12:40 Uhr


Das IPad im Förder- und Betreuungsbereich für erwachsene Menschen mit Blindheit/Sehbehinderung und weiteren Behinderungen

CSS 208 // Themenband Digitalisierung

  • Sarah Weber, Nikolauspflege GmbH, Mannheim

IPads bieten vielseitige Einsatzmöglichkeiten im Kontext der Behindertenhilfe. Bei blinden und sehbehinderten Menschen, die weitere Behinderungen haben, kann das IPad im Förder- und Betreuungsbereich in verschiedenen Settings gezielt unterstützen und zur Förderung eingesetzt werden. Im Vortrag werden die Erfahrungen der Nikolauspflege GmbH sowie weitere potentielle Einsatzfelder des IPads berichtet.


Together in CHARGE – Entwicklung von Methoden und Schaffen von Rahmenbedingungen, die es Schülerinnen und Schülern mit dem CHARGE-Syndrom erleichtern wahrzunehmen, zu lernen und teilhaben zu können

USG 008 // Themenband Professionalisierung / Qualifizierung / Interdisziplinarität

  • Beate Schork, Fachbereichsleitung Taubblind, Stiftung St. Franziskus, Schramberg-Heiligenbronn
  • Esther Keller, Kentalis Expertise Network on Deafblindness and Kentalis CHARGE-team, Royal Dutch Kentalis, Niederlande

Together in CHARGE ist ein Erasmus+-gefördertes Projekt zwischen der Stiftung St Franziskus, Heiligenbronn (SBBZ Sehen, Abteilung Taubblind/Hörsehbehindert und der Königlichen Stiftung Kentalis (Niederlande). Der internationale Austausch von Fachkräften ermöglicht, genauer beschreiben zu können, welche Verhaltensweisen „typisch CHARGE“ sind, um dadurch Rahmenbedingungen schaffen zu können und Methoden entwickeln zu können, die es Schülerinnen und Schülern mit dem CHARGE-Syndrom erleichtern wahrzunehmen, zu lernen und teilhaben zu können. Beim Kongress werden die Ergebnisse des Projektes vorgestellt und diskutiert (zweisprachig englisch-deutsch).


Kinder und Jugendliche mit Sehbehinderung und Blindheit im Netzwerk von Ophthalmologie/Orthoptik und Sonderpädagogik in Baden-Württemberg

Bielschowsky-Konferenzraum // Themenband Professionalisierung / Qualifizierung / Interdisziplinarität

  • Dr. Thomas Katlun, Ute Marxsen, Augenarztpraxis Heidelberg
  • Inge Ziehmann, Leiterin Sonderpädagogischer Dienst, Schloss-Schule Ilvesheim 

Der Austausch zwischen Ophthalmologie/Orthoptik und Sonderpädagogik unterstützt Eltern bei der Bewältigung des Alltags ihres Kindes oder Jugendlichen mit Sehbehinderung/Blindheit. Eine differenzierte Beschreibung der Aufgabenbereiche beider Fachdisziplinen stellt eine Transparenz her, um eine profitable Zusammenarbeit insbesondere bei der Versorgung mit optischen/elektronischen Hilfsmitteln und bei der Gestaltung des Nachteilsausgleichs zu ermöglichen.


Barrieren von Lehrkräften mit Blindheit im Bildungssystem

CSS 204 // Themenband Bildung

  • Prof. Dr. Martin Giese, Pädagogische Hochschule Heidelberg
  • Jens Flach, Deutsche Blindenstudienanstalt e.V. (blista), Marburg

Zukünftig sollen mehr Lehrkräfte mit und ohne Behinderung zusammen unterrichten. Im Vortrag geh es darum, den Stimmen von Lehrkräften mit Behinderung Gehör zu verschaffen. Ziel des partizipativen Forschungsvorhabens ist, subjektive Konstruktionen von Barrieren von Lehrkräften mit Blindheit aufzuzeigen. Die Forschungsergebnisse werden genutzt, um inklusive Bildungssettings zu optimieren.


Kinderbücher zur Unterstützung und Leseförderung beim Erlernen der Blindenschrift

CSS 212 // Themenband Bildung

  • Ellen Taubner, Deutsche Blindenstudienanstalt e.V. (blista), Marburg

Es werden Kinderbücher vorgestellt, die sich durch kurze Texte oder durch Besonderheiten bei der Gestaltung zum gemeinsamen Lesen und somit zur Unterstützung beim Erlernen der Blindenvollschrift eignen. Dabei stehen Bücher mit besonderen Leseübungen und ansprechenden Geschichten für Grundschulkinder im Vordergrund.


Projekt Sehen und Hören Bayern: Studie zur Analyse der Rahmenbedingungen in Wohneinrichtungen für Erwachsenen mit komplexer Behinderung und Sinnesbeeinträchtigung in Bayern

Sporthalle // Themenband Wohnen, Arbeit, Freizeit

  • Stefanie Holzapfel, Universität Hamburg
  • Barbara Heindl, Ludwig-Maximilians-Universität München

Das Projekt SuHB nimmt sich der Gruppe der Menschen mit komplexer Behinderung und zusätzlicher Sinnesbeeinträchtigung an. Im Teilprojekt II erfolgt die Analyse der Rahmenbedingungen in nicht-sinnesspezifischen Wohneinrichtungen in Bayern. Im Vortrag wird sowohl das methodische Vorgehen geschildert als auch ein Einblick in die Ist-Situation gegeben. Weiterführende Schlussfolgerungen werden dargelegt und zur Diskussion gestellt.


Ein Museum zum Anfassen

CSS 213 // Themenband Wohnen, Arbeit, Freizeit

  • Silvia Brüllhardt, Leitung Schweizerisches Blindenmuseum
  • Christine Hofstetter, Vermittlung Schweizerisches Blindenmuseum

Das Schweizerische Blindenmuseum ist eine einzigartige Kombination von Ausstellung, Dunkelraum mit Audioerlebnis, Atelier für Workshops und Sinneserfahrungen. Die Gründung der Sammlung erfolgte bereits im Jahre 1909. Das Museum wurde Ende 2020 in seiner heutigen Form eröffnet. Im Mai 2022 wurde es durch den Europäischen Museumspreis EMYA mit einer Anerkennung ausgezeichnet.


17:00 bis 17:40 Uhr


Ein Schlüssel zu mehr Barrierefreiheit – Sensibilisierung von Lehrenden gegenüber Menschen mit Blindheit und Sehbeeinträchtigung: Ergebnisse und Handlungsansätze aus einem Forschungsprojekt

Aula // Themenband Digitalisierung

  • Prof. Dr. Markus Lang, Ann-Katrin Böhm, Pädagogische Hochschule Heidelberg
  • Niklas Egger, Patricia Piskorek, Hochschule der Medien Stuttgart

Im Projekt „Hochschul-Initiative Digitale Barrierefreiheit für Alle“ (https://shuffle-projekt.de/) wird u.a. thematisiert, wie sich Einstellungen von Lehrenden gegenüber Studierenden mit Beeinträchtigungen auf die Gestaltung barrierefreier Lernumgebungen auswirken. Im Vortrag werden im Kontext von Blindheit und Sehbeeinträchtigung Zwischenergebnisse und konkrete (digital-interaktive) Handlungsansätze zur Sensibilisierung von Lehrenden präsentiert.


Digitalisierung – Fluch und Segen für die Mobilität (Gedanken und praktische Entwicklungen zur E DIN 13278)

CSS 213 // Themenband Digitalisierung

  • Peter Brill, Geschäftsführung, Bundesverband der Rehabilitationslehrer/-innen für Blinde und Sehbehinderte e.V., Schwerin

In Zukunft erfolgt der Arztbesuch virtuell, der Lebensmitteleinkauf online. Müssen blinde und sehbeeinträchtigte Menschen noch mobil sein? Wie wird die Digitalisierung die Mobilität von sehgeschädigten Menschen verändern? Wird es für diese Personengruppe volle Mobilität ohne Handy geben? Chancen der Digitalisierung und praktische Anwendungen in der Mobilität sind Themen des Vortrages.


CVI aus Sicht der Orthoptik und der Augenheilkunde

Sporthalle // Themenband Professionalisierung / Qualifizierung / Interdisziplinarität

  • Dr. Thomas Katlun, Augenarzt, Ute Marxsen, Orthoptistin, Augenarztpraxis Katlun, Heidelberg

Die CVI- ein interdisziplinäres Thema. Welchen Beitrag können Orthoptik und Augenheilkunde in der Diagnostik und Therapie der CVI (cerebral visual impairment) leisten? Bei der Abklärung einer CVI ist es notwendig einen fundierten orthoptischen Status und eine augenärztliche Untersuchung durchzuführen. Die bei diesen Untersuchungen festgestellten Abweichungen oder pathologischen Befunde müssen zunächst behandelt werden. Dies kann in einigen Fällen mit einfachen Hilfen (Brillen, unterschiedliche Vergrößerungen u. ä.) schon zu guten Erfolgen führen. Sollten augenärztliche Erkrankungen der Retina erkannt werden, ist eine entsprechende Aufklärung notwendig, um unnötige Diagnostiken oder Therapien Kindern und Eltern zu ersparen.


Duale Schriftnutzung: Forschungsergebnisse und Empfehlungen für die Unterrichtspraxis

Bielschowsky-Konferenzraum // Themenband Bildung

  • Fabian Winter, Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik - HfH, Zürich

In dem Beitrag wird der internationale Forschungsstand zur dualen Schriftnutzung zusammengefasst. Dazu werden wichtige Ergebnisse aus der Studie Zukunft der Brailleschrift thematisiert. Anhand von Fallbeispielen werden Empfehlungen zur Leseförderung, zeitlichen Ressourcen und Motivation gegeben.


„Wie kannst Du das am besten lernen?“ Bildungsprozesse von Schüler*innen mit Taubblindheit / Hörsehbehinderung – eine fachdidaktische Annäherung

CSS 204 // Themenband Bildung

  • Beate Schork, Fachbereichsleitung TB, SBBZ Sehen, Stiftung St. Franziskus, Heiligenbronn

Innerhalb des Vortrags werden Einblicke in eine spezifische Fachdidaktik im Kontext von Taubblindheit/Hörsehbehinderung unterschiedlicher Fächer gegeben, die auf Erfahrungen deutschsprachiger Taubblindenpädagogen fußen. Es wird ein facettenreicher Überblick über Unterrichtsmethoden und didaktische Prinzipien gegeben, die im Unterricht von SuS mit TB genutzt werden und Reflektionen zu durchgeführten Themen und Prinzipien vorgenommen.


ABGESAGT: FÜHLEN UND SEHEN – Zwischenmenschliche Berührung im Alltag von Menschen mit Sehbeeinträchtigung und Blindheit

CSS 212 // Themenband Wohnen, Arbeit, Freizeit

  • Ann-Kathrin Kunzmann

Berührung findet in nahezu allen Bereichen des Alltäglichen Lebens statt und tritt insbesondere in der Interaktion und Kommunikation zwischen zwei oder mehreren Menschen auf. Hierbei weisen einige Menschen höhere Bedürfnisse nach Berührungen auf, wohingegen bei anderen Menschen niedrigere Bedürfnisse bestehen. Menschen mit Sehbeeinträchtigung oder Blindheit wird zumeist unterstellt, dass sie Berührung in stärkerem Maße nutzen als sehende Menschen.


17:50 bis 18:30 Uhr


Autonome und vernetzte Fahrzeuge: Herausforderungen für die Blinden- und Sehbehindertenpädagogik

CSS 213 // Themenband Digitalisierung

  • Dipl.-Psych. Erwin Denninghaus, Soest
  • Laura Schlösser, LWL-Berufsbildungswerk Soest

Hochautomatisierte Fahrzeuge werden zukünftig sowohl im privaten als auch im öffentlichen Verkehr eingesetzt. Ihre Nutzung bedarf neuer Konzepte für den Unterricht in Orientierung und Mobilität. Sowohl Chancen als auch Herausforderungen und Ansätze für deren Bewältigung werden aufgezeigt.


Barrierefreiheit und Selbstbestimmung: Ist die Herstellung von Barrierefreiheit ein pädagogisches Problem?

Aula // Themenband Digitalisierung

  • Ines Matic, Lehrstuhl für Pädagogik bei Sehbeeinträchtigungen sowie Allgemeine Heil-, Sonder- und Inklusionspädagogik , Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Lehrkräfte und Dozierende werden angehalten, ihre Materialien barrierefrei aufzubereiten, damit sie für die genannte Zielgruppe zugänglich sind und im besten Falle einem inklusiven Anspruch genügen. Die alltägliche Praxis sieht jedoch meist anders aus. Hier gilt es die Rolle der blinden und sehbehinderten Menschen umzudenken im Sinne einer aktiven sowie selbstbestimmten Rolle.


„Kognitive Potentiale von Kindern und Jugendlichen mit Taubblindheit/Hörsehbehinderung entdecken und entfalten“ – die praktische Umsetzung der »Tactile Working Memory Scale« an der Stiftung St. Franziskus.

CSS 208 // Themenband Bildung

  • Julia Usselmann, Paula Lanz, Stiftung S. Franziskus SBBZ Sehen, Schramberg

Fragen zu kognitiven Entwicklungspotentialen von Kindern und Jugendlichen mit Taubblindheit/Hörsehbehinderung (Tb/Hs) sind immer wieder Gegenstand taubblinden- und hörsehbehindertenspezifischer Bildungs- und Beratungsarbeit. Wenn das Sehen und Hören eingeschränkt ist, ist das haptische Wahrnehmungssystem elementar für Lernprozesse. Aber wie funktioniert Lernen auf diese Weise? Welche kognitiven Potentiale sind bereits vorhanden? Wie kann sich das pädagogische Fachpersonal an die Bedarfe anpassen, um Lernprozesse bei den betroffenen Kindern und Jugendlichen zu begünstigen? Welche Maßnahmen zur konkreten Förderung kognitiver Potentiale stehen zur Verfügung? Zur Bewertung der kognitiven Fähigkeiten in der körperlich-taktilen Modalität sowie deren Förderung steht das vom Nordic Welfare Center veröffentlichte Bewertungsverfahren »Tactile Working Memory Scale« (TWMS) zur Verfügung. Die Skala nimmt Bezug auf die Funktionsweisen des taktilen Arbeitsgedächtnisses und thematisiert Möglichkeit zur Ausbildung und Förderung kognitiver Fähigkeiten. Es bietet die Möglichkeit derartige Prozesse strukturiert und wissenschaftlich fundiert abzubilden sowie adäquate Fördermöglichkeiten zu formulieren. Um die TWMS in die alltägliche Praxis der Stiftung St. Franziskus zu etablieren, wurde die Skala ins Deutsche übersetzt. Die Anwendung wurde praktisch erprobt sowie umfangreich evaluiert. Ergebnis jener Arbeit ist eine rekonstruierte Skala, welche Anwendung in den unterschiedlichen Bereichen der Stiftung St. Franziskus findet. Auf diese Weise sollen möglichst viele, bislang unentdeckte kognitive Potentiale von Kindern und Jugendlichen mit Tb/Hs erkannt sowie deren Entfaltung ermöglicht werden. Im Vortrag wird das Autorinnenteam das Ergebnis ihrer Umsetzung vorstellen und von der Implementierung der TWMS innerhalb der Stiftung St. Franziskus berichten. Darüber hinaus werden Auswirkungen auf die Aktivität und Teilhabe der betroffenen Kinder und Jugendlichen thematisiert.


Voller Kurs voraus in Richtung Arbeitswelt! Berufsorientierung für Jugendliche mit Blindheit oder Sehbehinderung in der Inklusion durch das Landesförderzentrum Sehen, Schleswig (LFS)

CSS 204 // Themenband Wohnen, Arbeit, Freizeit

  • Melanie Wülfing-Lausen, Florian Hilgers, Landesförderzentrum Sehen, Schleswig

Landeskonzept Berufsorientierung, Berufswahlsiegel, Selbsterkundungstools der Agentur für Arbeit… In den letzten Jahren haben neue Konzepte in der allgemeinbildenden Schule Einzug gehalten, die eine stärkere, bessere und früher beginnende berufliche Orientierung von Schülerinnen und Schülern zum Ziel haben. Darauf reagierend hat das Team Berufsorientierung des Landesförderzentrums Sehen, Schleswig (LFS) sein eigenes Kursangebot unter die Lupe genommen, verändert und mit einer neuen LFS-Kursreihe zur Berufsorientierung neu aufgestellt. Sehbeeinträchtigten Schülerinnen und Schülern in Schleswig-Holstein steht somit zusätzlich zum Angebot der allgemeinbildenden Schulen ein weiteres Angebot zur beruflichen Orientierung zur Verfügung, dass besonders auf ihre sehbeeinträchtigten-spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten ist. In dem praxisnahen Vortrag soll ein Überblick über die LFS-Kursreihe gegeben werden. Dabei liegt der Fokus auf den Inhalten und Methoden, die in den einzelnen Kursen zum Einsatz kommen. Diese werden im Anschluss des Vortrags zur Diskussion gestellt.


Die Bedeutung von Stress für die subjektive Seh- und Hörfähigkeit im mittleren und höheren Erwachsenenalter

CSS 212 // Themenband Wohnen, Arbeit, Freizeit

  • Prof. Dr. Vera Heyl, Pädagogische Hochschule Heidelberg

Die Ergebnisse einer Längsschnittstudie mit 5.085 Personen (40-95 Jahre) zeigen, dass höherer Stress zum ersten Messzeitpunkt mit mehr Schwierigkeiten im Sehen und Hören drei Jahre später einhergeht, unabhängig vom Alter. Demnach ist Stress vom mittleren bis ins höhere Erwachsenenalter ein Risikofaktor für das Erleben von Seh- und Höreinschränkungen.